Wie wählt man den perfekten Billardqueue? Ein umfassender Leitfaden
Der Billardqueue ist das wichtigste Werkzeug eines Spielers. Ob Anfänger, Hobbyspieler oder Profi – die Wahl des richtigen Queues beeinflusst Technik, Spielgefühl und letztlich auch den Erfolg am Tisch. Doch bei der Vielzahl an Modellen, Materialien und Preisklassen ist es nicht immer leicht, die richtige Entscheidung zu treffen. In diesem Leitfaden erklären wir Schritt für Schritt, worauf man beim Kauf eines Queues achten sollte.
1. Länge des Queues
Die Standardlänge eines Billardqueues liegt bei etwa 147 cm. Diese Länge eignet sich für die meisten Spieler. Für Kinder oder Personen mit kleinerer Körpergröße sind kürzere Modelle (120–130 cm) besser geeignet. Profis wählen fast immer Standardmaße, da diese ein optimales Gleichgewicht zwischen Reichweite und Kontrolle bieten.
2. Gewicht und Balance
Das Gewicht eines Queues variiert in der Regel zwischen 480 und 600 Gramm.
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Leichtere Queues (480–520 g): Bieten mehr Kontrolle und eignen sich für präzise Stöße.
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Schwerere Queues (540–600 g): Erzeugen mehr Kraft, besonders beim Break.
Wichtig ist auch die Balance: Liegt der Schwerpunkt eher vorne, verstärkt dies die Stoßkraft, während eine hintere Balance mehr Kontrolle beim Führen ermöglicht. Viele moderne Queues bieten austauschbare Gewichte, sodass Spieler die Balance individuell anpassen können.
3. Material – Holz oder Carbon?
Das Material ist einer der entscheidendsten Faktoren:
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Holzqueues: Traditionell, mit natürlichem Spielgefühl. Ahorn ist besonders verbreitet. Allerdings reagiert Holz empfindlich auf Temperatur und Feuchtigkeit.
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Carbonfaser-Queues: High-Tech-Alternative mit höchster Präzision, Stabilität und Langlebigkeit. Ideal für Spieler, die konstante Performance suchen.
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Hybridmodelle: Kombination aus Holz und Carbon, um das Beste aus beiden Welten zu vereinen.
4. Oberteil (Schaft)
Der Schaft beeinflusst maßgeblich die Stoßpräzision. Ein schmalerer Durchmesser (11,5–12 mm) eignet sich für Spieler, die viel Effet nutzen, während ein dickerer Schaft (12,5–13 mm) mehr Stabilität bei geraden Schüssen bietet.
Moderne Low-Deflection-Shafts, oft aus Carbon, reduzieren den sogenannten „Seiteneffekt“ (Deflection) und erhöhen die Kontrolle bei Effet-Schlägen.
5. Griffbereich (Butt) und Griffband
Der untere Teil des Queues bestimmt das Handling. Manche Queues haben Leder- oder Gummigriffe, die rutschfest sind und Vibrationen dämpfen. Andere verzichten bewusst auf Griffe, um ein direkteres Spielgefühl zu vermitteln. Hier entscheidet vor allem der persönliche Geschmack.
6. Verschraubung (Joint)
Die Verbindung zwischen Oberteil und Unterteil – der Joint – beeinflusst, wie sich der Queue beim Stoß anfühlt.
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Messing- oder Stahljoints: Sorgen für Stabilität und ein hartes Feedback.
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Kunststoff- oder Holzjoints: Weicheres Schlaggefühl, oft bevorzugt von Spielern, die Wert auf Kontrolle legen.
7. Spitze (Ferrule und Leder)
Die Spitze ist der direkte Kontaktpunkt zur Kugel.
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Weiches Leder: Mehr Effet, aber weniger Haltbarkeit.
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Harteres Leder: Langlebiger, jedoch weniger Spin.
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Mehrschicht-Leder: Kombination aus Haltbarkeit und Kontrolle, sehr beliebt bei Profis.
8. Preis-Leistungs-Verhältnis
Einsteiger finden gute Queues bereits ab 80–150 Euro.
Mittelklasse-Queues liegen zwischen 200 und 500 Euro, oft mit besserem Material und Verarbeitung.
Profi-Queues, insbesondere aus Carbon, kosten 700 Euro oder mehr – lohnen sich aber für ambitionierte Spieler, die Wert auf konstante Höchstleistung legen.
Fazit
Der perfekte Queue ist immer eine individuelle Entscheidung, die von Spielstil, Budget und persönlichen Vorlieben abhängt. Anfänger sollten zunächst ein solides, preiswertes Modell wählen, um Grundlagen zu üben. Fortgeschrittene profitieren von hochwertigen Materialien und individuell anpassbaren Systemen. Profis wiederum setzen auf High-End-Queues aus Carbon, die maximale Präzision und Stabilität garantieren.
Wer diese Faktoren – Länge, Gewicht, Balance, Material und Spitze – berücksichtigt, findet garantiert den Queue, der zum eigenen Spiel passt.